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Mittwoch, 23. November 2016

Mama funktioniert nicht

Heute morgen hat nichts wirklich funktioniert! Ok, "nichts" stimmt nicht. Bin ohne Kopfschmerzen aufgestanden. Das Fieber ist auch weg und die Übelkeit ist besser. (hatte einen blöden Magen-Darm-Virus) Ich fühle mit zwar noch halbkrank, aber auf jeden Fall schon um einiges besser also vor ein paar Tagen. 

Samu malt: Mama im Bett( leider hat er den Gesichtsausdruck super getroffen!)

Nach dem Frühstück wollte ich schnell mit Samu los, weil ich einen Telefontermin hatte - und das hat dann nicht mehr funktioniert! Samu hat ewig gebraucht um Schuhe und Jacke anzuziehen, dann noch drei mal was vegessen und noch etwas kaputt gegangen. Kind: Tränen, Geschrei, Wutanfall.  Mama: Schweißausbruch, Geschrei, Wutanfall. Telefontermin: absagen. Aufs Fahrrad schwingen und leises Schluchzen auf dem Rücksitz ignorieren. Halbe Strecke: Schimpfen. Halbe Strecke: schlechtes Gewissen. Entschuldigen. Tränen abwischen. Abschiedskuss. Mist.
Wieso bin ich so schnell aus dem Gleichgewicht zu bringen wenn etwas (oder jemand) nicht so funktioniert wie ich das gerne hätte? Warum funktioniere ICH nicht so toll wie ich das gerne hätte? Wieso kann ich nicht entspannter sein? Wieso nehme ich meine Pläne so wichtig? ICH WILL GELASSEN SEIN! Und zwar sofort!!!

Heute kam ein kleines Paket mit Exemparen der tollen Zeitschrift Joyce, in der ich einen Artikel geschrieben habe. Passenderweise geht es um den "3-Löffel-Tag" (der treue Leser erinnert sich :-)). 




Vielleicht ist es Gottes augenzwinkernde Erinnerung an meine eigenen Worte; an den Tage an denen es nicht so "funktioniert", an denen ich mich schwach und halbkrank durch den Tag kämpfe, gnädig mit mir zu sein. Und mit anderen. Dinge aus der Hand legen die nicht so wichtig sind. Aufhören zu funktionieren. Ach, und genau das schaffe ich meistens nicht...

Heute morgen mitten im Chaos der Gefühle, musste ich an das bekannte Gelassenheits-Gebet denken, das meine Freunde in den Gruppen der Anonymen Alkoholiker regelmässig beten: 

  Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

  den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,


  und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.




So simpel sich das anhört, so schwierig ist es. Und so wahr ist es. Vielleicht wäre das ein gutes Morgengebet für mich. Ich könnte es mit all den Menschen sprechen die gemerkt haben, dass sie ihrem Problem gegenüber machtlos sind und sie Gottes Hilfe brauchen. Also versuche ich es und klebe das Gebet auf meine Bibel. Mit den Jahren lerne ich nämlich auch, dass in den regelmässigen Wiederholungen eine Kraft liegt mein Innerstes zu Formen...mit Gottes Hilfe.


Und in der englischen Version gibt es noch Bonusmaterial (passt leider nicht auf die Bibel, ist aber wunderschön!):

  God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,

  Courage to change the things I can,


  And wisdom to know the difference.


  Living one day at a time,


  Enjoying one moment at a time,


  Accepting hardship as a pathway to peace,


  Taking, as Jesus did,


  This sinful world as it is,


  Not as I would have it,


  Trusting that You will make all things right,


  If I surrender to Your will,


  So that I may be reasonably happy in this life,


  And supremely happy with You forever in the next.

  Amen.

2 Kommentare:

  1. Bin ich froh, dass ich nur die deutsche "Kurzfassung" mal auf ein Bild pinseln musste und der Empfänger des Bilds nichts von der englischen Langversion wusste!
    Buchstaben mitm Pinsel zu schreiben ist sehr anstrengend, weil sie ja alle gleich aussehen sollen (also nicht alle gleich, aber die Größe und die Abstände müssen passen) und wenn sie dann so klein sein müssen, weil viel Text aufs Blatt soll …

    Ist das mit der Gelassenheit nicht allgemein ein Problem, und gerade bei uns Hochsensiblen?
    Lösung wäre, sich einfach nicht so viel vorzunehmen oder dazwischen mehr Pause einzuplanen.
    WäreHätteFahrradkette, ich weiß … … …

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  2. Schön dich gefunden zu haben. Habe dir eine Mail geschrieben! Gruß aus dem Sommerzimmer, Sandra

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